Clearingverfahren für unbegleitete minderjährige Ausländer

Clearingverfahren für unbegleitete minderjährige Ausländer

Was ist das Clearingverfahren für unbegleitete minderjährige Ausländer?

Minderjährige die aus dem Ausland ohne Begleitung eines Erziehungsberechtigten in die Bundesrepublik einreisen müssen nach der Einreise vom Jugendamt vorläufig in Obhut genommen werden.
Nachdem darüber entschieden wurde, welches Jugendamt örtlich zuständig ist, beginnt das sogenannte Clearingverfahren.

Der Begriff „Clearing“ ist hierbei kein Rechtsbegriff und wird uneinheitlich gebraucht.

In der Praxis meint das Clearingverfahren grundsätzlich die Perspektivklärung im Rahmen der Inobhutnahme, also u.a. die Klärung des Hilfebedarfs, des Gesundheitszustands, der rechtlichen Vertretung sowie der Unterbringung. Die Inobhutnahme ist eine vorläufige Maßnahme und ist demnach auf nur kurze Zeit angelegt. Es ist also die erste pädagogische Maßnahme für minderjährige Ausländer in der Bundesrepublik.

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Innerhalb eines Zeitraumes von 8-12 Wochen wird detailliert, unter Nutzung verschiedener Methoden, erarbeitet wie der Lebensweg des jungen Menschen bis zu seiner Ankunft in Deutschland war und was er benötigt um in der hiesigen Kultur ein Gutes, konstruktives, erfülltes Leben aufzubauen. Rechtliche Grundlage hierbei bildet der § 42 SGB VIII Abs. 1 Nr. 3.

Angesprochene Personen:

Alle offensichtlich oder nachweisbar minderjährigen Ausländer, die ohne Begleitung eines Erziehungsberechtigten in die Bundesrepublik Deutschland einreisen und den hiesigen Jugendämtern zugewiesen sind.

Aufgaben im Clearingverfahren
für Leuchtfeuer sind zum Beispiel:

  • Vorstellung bei Arzt und Zahnarzt, um eine gesundheitliche Abklärung Vorzunehmen
  • Erkennungsdienstliche Behandlung bei der Polizeibehörde
  • Einschätzung der physiologischen und psychologischen Situation des jungen Menschen
  • Einschätzung des Entwicklungs- und Bildungsstandes
  • Sorge um das leibliche Wohl (Bekleidungseinkauf, Hygieneartikel etc.)
  • Geldauszahlungen (Umgang mit Geldern erproben)
Der Bericht der nach dem Clearingverfahren erstellt wird, gibt konkrete Auskunft über die aktuelle Lebenssituation des jungen Menschen. Es wird berichtet, welche Maßnahmen im
Rahmen des Clearings erarbeitet wurden und welche pädagogischen Maßnahmen für
den weiteren Integrationsprozess ratsam und angemessen erscheinen
(Perspektivenklärung).

Wenn wir nicht wissen, welchen Hafen
wir ansteuern sollen ist kein Wind günstig

Seneca